Über 200 Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen am Schulverbund Deutenberg waren wieder entlang des Neckars unterwegs, um Müll zu sammeln und um sich über die Bedeutung des Schwenninger Mooses zu informieren. Die Kinder waren überrascht und zugleich besorgt darüber, wie viel Müll in der Landschaft und den Gewässern landet: Neben Flaschen, Plastiktüten, Windeln und alten Fahrradreifen, wurde sogar ein kaputter Roller im Gebüsch gefunden.
Der gesammelte Müll wurde am Ende des Tages mithilfe einer Drohne fotografisch in Szene gesetzt.
Herr Nonnenmacher, der Lehrer an der Goldenbühlschule ist, aber auch Lehrer des Umweltzentrums Schwarzwald-Baar-Neckar, waren von Anfang in das Projekt tatkräftig eingebunden.
An der Station „Böden und Moore“ erfuhren die Schülerinnen und Schüler, warum Moore so wichtig für unser Klima sind. Anhand einer Boden-Bohrung erklärte Herr Nonnenmacher, dass man anhand der Fundstelle von Tieren oder anderen Fundsachen in der Bohrung durch die Höhe der Fundstelle in cm Rückschlüsse auf das Jahr des Fundstücks schließen kann, da das Hochmoor in einem Jahr um 1mm wächst. Wir fanden Schnecken von vor 350 Jahren. Was wohl unsere Nachkommen in 350 Jahren im Moor finden werden?
Die andere Station waren die Müllgräber, welche vom BUND RV am Umweltzentrum installiert wurden. Diese gaben Einblicke über den Zersetzungsprozess unterschiedlicher Müllsorten in der Natur wie Glas, Plastik oder Papier und wie wichtig es ist, dass diese nicht in der Natur verbleiben.
Seit gut einem Jahr gibt es am Schulverbund den „Neckartag“, bei dem jeder Jahrgang des Schulverbunds einen Tag im Schuljahr in Zusammenarbeit mit dem Umweltzentrum Müll sammelt und einen Einblick in verschiedene Thematiken rund um den Neckar vermittelt bekommt. Die Schüler erfahren dadurch nicht nur, wie viel Müll in unserer Landschaft landet, sondern sie erleben auch, was es heißt, ökologisch, ökonomisch und sozial gerecht zu handeln.
Die Idee zum "Neckartag" hatte Moritz Schütz. Er ist Realschullehrer am Schulverbund am Deutenberg. Sein Ziel ist es, den Schülern unsere lokalen landschaftlichen Gegebenheiten rund um den Neckar bewusst zu machen und ihnen etwas Achtsamkeit beim Umgang mit Müll zu vermitteln.
Am 3. Mai 2024 findet dann bereits der 6. Neckartag statt. Nachdem sich das Projekt am Schulverbund am Deutenberg bereits vollständig etabliert hat, gilt es jetzt weitere Schulen für eine Teilnahme zu gewinnen - damit irgendwann der gesamte Neckar von der Quelle bis zur Mündung in den Rhein regelmäßig vom Müll befreit wird und bei den Kindern ein größeres Bewusstsein für „ihren“ Fluss entsteht.
Die Neckaraktionstage werden darüber hinaus unterstützt von Remondis, dem Abfallwirtschaftsamt VS und der HFU Furtwangen.